Kurzgeschichten beleuchten zumeist einen speziellen Aspekt des Fußballs. Hier werden Bänder vorgestellt, in denen entweder ein einzelner Autor den Sport aus verschiedenen Perspektiven untersucht oder die Kurzgeschichten unterschiedlicher AutorInnen versammeln. Gerade als Einstieg in die Fußballbelletristik sind diese besonders geeignet.
Hier kann die Analyse zweier Kurzgeschichten aus den genannten Bänden heruntergeladen werden:

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Nick Hornby (Hrsg.):
My Favourite Year. A Collection of Football Writing
Orion 2004
ISBN: 0-75381-441-2


Diese Sammlung von Kurzgeschichten, zusammengestellt von Erfolgsautor Nick Hornby in Zusammenarbeit mit dem großen britischen Fußballmagazin When Saturday Comes, konzentriert sich auf die großen Momente im Leben eines Fußballfans. Sehr persönliche Erlebnisse werden hier von unterschiedlichsten Autoren fiktional verarbeitet, darunter Größen wie der irische Autor Roddy Doyle (The Commitments) oder natürlich Hornby selbst, aber auch diverse britische Journalisten, ein schottischer Politologe oder ein Übersetzer, der inzwischen in Hamburg lebt. Diese Anthologie war nicht Thema meiner Magisterarbeit, empfiehlt sich aber gerade aufgrund der teilweise faszinierenden Aufarbeitung der privaten Glücksmomente im Fußball. Seit kurzem auch auf Deutsch erhältlich (gebundene Ausgabe unter dem selben Titel).


For Whom The Ball Rolls Ian Plenderleith :
For Whom The Ball Rolls. Football Stories And More
Orion 2001
ISBN: 0-575-07038-2


Ian Plenderleith befasst sich - wie der Titel bereits verrät - nur in einem Teil seiner Erzählungen mit dem Fußball. Diese machen allerdings den deutlich größeren Prozentsatz des Umfangs des Buches aus, und das ist auch gut so. Denn Plenderleiths Kurzgeschichten sind komisch, manchmal sogar absurd, manchmal auch ernüchternd und traurig. Immer stehen Menschen im Mittelpunkt, deren Leben vom Fußball beeinflusst oder geprägt ist, und immer richtet Plenderleith den Fokus auf die Frage, warum dieser Sport sich so extrem auf das Leben seiner Charaktere auswirkt. Die in meiner Magisterarbeit untersuchte Geschichte The Man in the Mascot ist dafür ein lebhaftes Beispiel und behandelt die Frage nach dem Scheitern im und im Umfeld von Fußball; eine Thematik, die in der erfolgsorienterten, von Leistung gesprägten Fußballwelt oft vernachlässigt wird.


Adrian Searle (Hrsg.):
The Hope That Kills Us. An Anthology of Scottish Football Fiction
Polygon 2003
ISBN: 1-904598-00-5


Der spezielle schottische Blick auf den Fußball steht im Mittelpunkt dieser Anthologie. Wer sich mit der britischen football fiction beschäftigt, darf nicht vernachlässigen, dass England nicht alles ist; gerade Schottland, mit seiner prominenten Rivalität der beiden Glasgower Vereine Rangers und Celtic, ist eine nicht minder fußballbegeisterte Nation mit all ihren Eigenheiten. Der Kurzgeschichtenband gibt einen informativen Einblick in diese eigene Welt, besonders empfohlen sei hier die Erzählung A Minute's Silence, die eine der traurigeren Seiten des Fußballs, nämlich die negativen Auswirkungen einer oftmals willkürlichen Rivalität, in den Vordergrund stellt, und zwar anhand der bereits genannten Vereine Celtic und Rangers, deren Anhängerschaft sich oft nach Zugehörigkeit zur entsprechenden Religionsgemeinschaft definiert. Bei diesem Sammelband fällt übrigens positiv auf, dass er nicht nur Autoren, sondern auch Autorinnen zu Wort kommen lässt.